Vielerorts herrschen Zweifel, ob man in der Schweiz noch zu marktfähigen Preisen produzieren kann oder nicht. Veriset ist überzeugt, dass innovative Schweizer Unternehmen mit einer sehr hohen Fertigungstechnologie, mit industriellen Strukturen und mit der notwendigen Auslastung (Schichtarbeit) eine Chance haben, konkurrenzfähig in einem internationalen Umfeld zu produzieren. Unsere Kunden schätzen, dass wir innerhalb von nur drei Tagen auf Nachlieferungen und Spezialanfertigungen reagieren können.
Der Arbeitsfrieden, die Identifikation mit der Firma, die Flexibilität und Kundenorientierung der Mitarbeitenden sind für mich weitere Faktoren, die mich an den Werkplatz Schweiz glauben lassen. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist die gut funktionierende Partnerschaft mit unseren Lieferanten. Nach intensiver Analyse der Zuliefermärkte haben wir in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Partnern ein professionelles Supply-Chain-Management implementiert. Dabei geht es um die Prämisse «just in time», wie auch dem Anspruch der Kostenführerschaft näher zu kommen.
Qualitätsparameter definieren
Auf der Basis des eigens entwickelten IBW-Prinzips - «immer besser werden» - sind sämtliche Mitarbeitende an der fortlaufenden Optimierung aktiv beteiligt. Das speziell auf den Veriset-Betrieb angepasste IBW-Prinzip basiert auf der Kaizen-Philosophie. In Verbindung mit dem Qualitätsgedanken wird Kaizen als ständiges Streben nach Verbesserung verstanden. Dies bezieht sich auf das gesamte Unternehmen und die Lebensbereiche der Mitarbeitenden.
Veriset arbeitet nach dem Total Quality Management Modell. Im Einklang mit dem IBW-Prinzip handelt es sich um selbststeuernde Prozessabläufe, die nicht nur die Qualität überprüfen, sondern diese auch steigern helfen. Alle Arbeitsplätze werden hierzu einer OFD-Analyse (Opportunity for Defects) unterzogen. Für jeden Prozessschritt werden die wichtigen Qualitätsparameter definiert, die eingehalten werden müssen. Diese Parameter werden laufend erfasst und ausgewertet. Werden Fehler entdeckt, wird umgehend nach der Ursache geforscht und im Einklang mit dem IBW-Prinzip die entsprechende Behebung und Verbesserung eingeleitet. Dieses Prinzip wird vom Auftragseingang bis zur Auslieferung und Fakturierung konsequent angewendet. Jeder Mitarbeiter, unabhängig von seiner Stellung, ist verantwortlich für seine Tätigkeit.
Da alle Prozesse analysiert und alle Parameter definiert sind, erhält jeder Mitarbeiter die notwendigen Tools, um die Prozesse zu beherrschen. Dies ist die Grundlage, um Ziele einzufordern und zu erreichen. Stehen Aufgabe, Verantwortung und Kompetenzen im Einklang, ist die Qualität gesichert. Die Voraussetzung sind mitdenkende Mitarbeiter bzw. Mitunternehmer.
Im Zentrum steht die Kundenzufriedenheit. Werden die Prozesse beherrscht, ist ein kunden- und kostenorientiertes Arbeiten gewährleistet. Werden die Jahresziele über-troffen (gemessen am EBIT), werden alle Mitarbeitende mit einem Bonus entschädigt. Das Qualitätsbewusstsein wird täglich geschärft. Gezielte Schulung und Weiterbildung wird gross geschrieben. Seit der Einführung von Profit Centers ist das neue Management äusserst stabil. So tragen zum Beispiel die Profit Center-Leiter «Verkauf» von der Offerte bis zur Abrechnung die ganze Verantwortung.
Innovation und Promotion
Die daraus resultierende Produktivitätssteigerung bedingt eine laufende Anpassung der Prozesse. Bevor neue Mitarbeiter angestellt werden, werden die bestehenden Strukturen analysiert und entsprechend den neuen Prozessen angepasst. Erst wenn Struktur und Prozesse übereinstimmen, wird neues notwendiges Personal eingestellt.
Um der erhöhten Nachfrage gerecht zu werden, haben wir zum einen die bestehenden Abteilungen «Planung» und «Verkauf» personell verstärkt. Zum anderen haben wir neue Bereiche, wie zum Beispiel «Innovation und Promotion» geschaffen. Zusätzlich arbeitet Veriset in den Bereichen Designentwicklung, Kommunikation und Public Relations gezielt mit externen Spezialisten zusammen. In intensiver Zusammenarbeit mit der ABB und der Hochschule für Architektur, Bau und Holz HS - Biel haben wir wichtige Entwicklungsprojekte zur Optimierung der Fertigungstiefe realisiert.
Nach der Lancierung der Premium-Küche aluQueen konnten wir die Kontakte zu Architekten intensivieren, wie auch gewichtige, neue Fachhandelspartner aus dem High-End-Küchenbereich gewinnen.
In Hard- und Software investieren
Aufgrund eines überdurchschnittlichen Umsatzzuwachses in den vergangenen Geschäftsjahren konnten wir bedeutende Rückstellungen für nachhaltige Investitionen bilden. Das Jahr 2006 steht nun ganz im Zeichen der Konsolidierung und der Implementierung neuer Technologien und Innovationen. Mit dem Zielhorizont der Swissbau 2007 soll dieser umfangreiche Investitions- und Implementierungsprozess abgeschlossen sein. Dank eines neuen EDV-Systems mit spezieller Software werden uns in Zukunft unsere Handelspartner ihre Aufträge direkt übermitteln können. Vom Bestellungseingang, über die Arbeitsvorbereitung und Produktion bis zur Auslieferung wird alles aufeinander abgestimmt elektronisch ablaufen. Eine neue, von Veriset konzipierte, Maschinenstrasse von über 50 Metern Länge erlaubt dank intelligenter Steuerung eine verbesserte Komponentenherstellung für die Küchenelemente. Das Ziel ist nicht nur eine Produktion «just in time», sondern auch die Kostenführerschaft. Dank der Teilefertigung auf Auftrag und nicht mehr via Lagerproduktion konnte nicht nur das Lager massiv abgebaut, sondern auch eine neue Schrankproduktion aufgebaut werden.
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